Annett Igel berichtet in der LR vom 29.06.2010 über unsere Mitgliederversammlung:
Der Strittmatter-Verein sucht nach neuen Wegen
Spremberg/Bohsdorf Der Erwin-Strittmatter-Verein will aktiver werden. Etwa ein Drittel der 135 Mitglieder kam zur Mitgliederversammlung. Sie sind nun gespannt auf häufigere Treffen und Strittmatters Briefe nach Hause.
Viele Strittmatter-Fans haben ihn an Freunde verschenkt: den ewigen Kalender »Eine Stunde ist eine Stunde« mit Gedanken Erwin Strittmatters und Grafiken Lothar Sells. Der im Jahr 2007 verstorbene Heron-Chef und Verleger Roland Quos hatte ihn mit dem Strittmatter-Vereins-Vorsitzenden Dr. Manfred Schemel herausgebracht. Im Herbst soll ein zweites Buch erscheinen – mit Briefen des Dichters nach Hause und Holzschnitten Sells. 1000 Exemplare sind geplant, 300 davon werden mit Fördermitteln des Kreises bestritten, sagte Manfred Schemel und verriet: »Die Holzschnitte aus dem ,Ochsenkutscher‘ passen ausgesprochen gut zu den Briefen. Der ,Ochsenkutscher‘ ist ja ein Bohsdorfer Kind.« Die Briefe hatte sich der Verein aus dem Besitz der Familie Pannusch aussuchen können. Ranghild Pannusch, die viele Besucher im Laden in Bohsdorf empfängt, ist die Tochter Heinrich Strittmatters.Der Landkreis Spree-Neiße und die Stadt Spremberg unterstützen den Verein, aber auch Literaturfreunde haben auf die Spendenaufrufe reagiert. Im Gegenzug stiegen die Betriebs- und Versicherungskosten für den Laden. 5000 bis 6000 Besucher hat die Strittmatter-Gedenkstätte im Jahr. Zwischen 2500 bis 3500 Menschen besuchen die Internetseite des Vereins im Monat. Unter den 135 Vereinsmitgliedern sind 72 aus der Region, 28 aus übrigen Gegenden Brandenburgs, 40 aus den anderen Bundesländern, und ein Mitglied kommt aus Rumänien.
Sorgen müsse sich der Verein weiter um das Ehrenmitglied Eva Strittmatter – »sie liegt nach wie vor im Krankenhaus«, weiß Schemel. Regina Stein und Egon Wochatz vom Fremdenverkehrsverein Region Spremberg helfen, Bohsdorf bekannter zu machen. Die Verbindungen nach Gransee werden insbesondere mit Blick auf den 100. Geburtstag Strittmatters am 14. August 2012 intensiviert. Zur Märkischen Dichterstraße, wo sich der Verein einbringen will, wird geforscht. Und die Grundschule Wadelsdorf bemüht sich um den Namen Strittmatters. Auch der Verein selbst will aktiver werden und sich einmal im Quartal zu gemütlichen Themenabenden treffen. Ob es klug ist, eine Strittmatter-Gesellschaft zu gründen oder über eine Stiftung nachzudenken, soll in der nächsten Mitgliederversammlung Anfang 2011 ausdiskutiert werden. Dann müsse ohnehin das Vereinsstatut aus dem Jahr 1996 aktualisiert und ein neuer Vorstand gewählt werden, so Manfred Schemel.
Von Annett Igel