In diesen Tagen widmen sich zwei Heimatkalender des 100. Geburtstages von Erwin Strittmatter am 14. August 2012.
Der Beitrag im Spremberger Heimatkalender 2012 steht unter der Überschrift „Der Menschenberg Erwin Strittmatter“.
Auf Leben und Werk des Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts und Romanschriftstellers wird eingegangen. Erwähnt wird die Magisterarbeit zur Sprache Strittmatters, die an der Jagiellonen-Universität von Krakow im Jahre 2009 von einer polnischen Studentin eingereicht wurde, die dazu vom Erwin-Strittmatter-Verein Hilfe bekam. Unter anderem ging sie auf die schon von Strittmatter erwähnte Säule zum Mittelpunkt des Deutschen Reiches in der Nähe des Gymnasiums ein und schreibt: „Heute liegt er 25 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.“
Ein Stein des Anstoßes? Strittmatter fragt uns am Ende seines Lebens: „Du bist dabei gewesen, als die Kriege in Afrika ausgebrochen sind, und warum hast du es nicht verhindert?“
An „OLE BIENKOPP“ am Staatstheater Cottbus im Jahre 1996 erinnern Birgit Mache und M. Sch. im Cottbuser Heimatkalender 2012. Von 1963 bis 1982 erschienen allein in der DDR 406 000 Exemplare (!) des Werkes, gedruckte und gekaufte. Dem wird nachgegangen. Das Verhältnis von Utopie und Realität machte es für Christoph Schroth interessant. Der OLE im Stück gespielt von Oliver Breite wies im Jahre 2011 auf seine persönliche Entdeckung einer ideologiefreien Urfigur hin, von dessen kindlicher Urlust dem Leben gegenüber.
Mir bleibt nun erneutes Lesen von Werken des weltberühmten Autors und die Gespanntheit auf die Uraufführung eines zweiteiligen Theaterstücks vom LADEN im Sommer 2012 am Staatstheater Cottbus sowie auf die angekündigte neue Biografie Strittmatters von der Historikerin Frau Leo.
Vor Vorurteilen will ich mich indessen hüten.
Die HEIMATKALENDER sind in den jeweils bekannten Verkaufsstellen sowie in der Stadtinformation erhältlich.
Dr. Manfred Schemel