Scheune ist schöner neuer Leseort – Die Szenen aus der Ehe der Strittmatters werden im Literaturcafé wiederholt
Spremberg Für die Szenen einer Ehe ist die neu hergerichtete Scheune auf Hof vom Strittmatter-Laden in Bohsdorf genau die richtige Kulisse. Renate Brucke, die Vorsitzende des Erwin-Strittmatter-Vereins, las gemeinsam mit Peter Stempien aus Eisenhüttenstadt, Heidi Polzin aus Weißwasser und Annett Igel-Allzeit aus Spremberg aus Tagebüchern Erwin Strittmatters, aus den „Leib und Leben“-Gesprächen Irmtraud Gutschkes mit Eva Strittmatter und aus den Gedichtbänden der Lyrikerin.
Die Scheune konnte mit Spenden zu einem gemütlichen Veranstaltungsraum entwickelt werden. Sie hat große Fenster bekommen, und um den Schornstein soll in den nächsten Tagen auch ein Kamin aufgestellt werden. Fotografien von Edith Rimkus-Beseler entlang der Wände laden zum genauen Hinschauen ein: Eva und Erwin Strittmatter in Schulzenhof. Edith Rimkus-Beseler, die Frau vom „Käuzchenkuhle“-Autor Horst Beseler, hatte das Paar und auch die Söhne über Jahrzehnte mit der Kamera begleiten dürfen. Und sie zeigen – Eva Strittmatter war eine schöne Frau und Erwin Strittmatter, trotz seiner Größe, herrlich beim morgendlichen Ausritt.
Und die Texte verrieten noch mehr – über die Zahnprobleme des Schriftstellers, über die unterschiedlichen Auffassungen zur Kindererziehung, über den Kampf der Lyrikerin um Anerkennung, über Affären, aber eben auch über die Liebe zwischen den beiden.
Wer die Lesung verpasst hat, bekommt im Frühling noch eine Chance. Am Samstag, 9. April, 14 Uhr, zur Veranstaltung Literaturcafé in Bohsdorf ist sie noch einmal zu erleben. „Vielleicht wieder in der Scheune“, kündigt Renate Brucke an.
Annett Igel, Lausitzer Rundschau