„Ganz Neegchen Bildung“

Fotos: © Erwin-Strittmatter-Gymnasium Spremberg

„Ganz Neegchen Bildung“ haben – hoffentlich – dreißig Schüler der 9. Klassen des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums im Rahmen ihrer Projektwoche genossen.

Sie beschäftigten sich mit Leben und Werk der beiden Dichter Eva und Erwin Strittmatter, lasen Kalendergeschichten, Gedichte, bevor sie selbst Gedichte schrieben bzw. ähnliche Erfahrungen zum Beispiel mit ihrem Großvater zu Papier brachten.
Kurz vor Schuljahresende radelten sie fünfzehn Kilometer wie Matts Esau von Grodk nach Bossdom und ich präsentierte ihnen in der Scheune Biografisches, Fotos, Text- und Filmausschnitte  unter der Überschrift „Der auch kein Held nicht war.“ (Zitat aus: Grüner Juni, 1985). Anschließend gab es einen Rundgang durch den Laden, die Wohnräume, die Backstube. Zum Abschluss lasen sie an unterschiedlichen Orten des Hofes verschiedene Strittmatter-Texte vor. Leider trauten sie sich – noch – nicht, ihre eigenen vorzutragen. Aber ein Anfang ist gemacht und ich freue mich auf weitere Treffen.

R. Brucke

 

Naturstudium

Fotos: © Erwin-Strittmatter-Gymnasium Spremberg

Zum Ende des Schuljahres kamen fünfzehn Schüler und ihre Kunstlehrerin Ingrid Michel vom Spremberger Erwin-Strittmatter-Gymnasium in unser Museum, …

… um sich nicht nur einen ersten Überblick über Leben und Werk des Schriftstellers zu verschaffen, sondern sich mit Skizzenblock und Fotoapparat besonders interessanten, malerischen Ansichten von Gebäuden und Ausstellungsgegenständen sowohl innen als auch außen zu widmen. In den kommenden Tagen werden die Skizzen im Tiefdruckverfahren- der Kaltnadelradierung- umgesetzt. Die Skizzen verrieten bereits exzellente Arbeiten, die dann auch in Bohsdorf zu sehen sein werden.

R. Brucke

Jährliche Mitgliederversammlung und Hoffest 2018

Corinna und Oliver Breite
Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.

Zur Mitgliederversammlung am 9. Juni 2018 fanden sich 26 Mitglieder ein, um Rechenschafts- und Finanzbericht zu folgen.

Um die Tatkraft des Vorstandes zu erhöhen (Von sieben 2016 gewählten Vorstandsmitgliedern arbeiten nur fünf aktiv.), wurde Ines Lehmann kooptiert. Die Versammlung legte weiterhin fest, die Mitgliederversammlung mit Irmtraud Gutschke im Januar 2019 im Spremberger Kulturschloss wie gewöhnlich an einem Samstag stattfinden zu lassen. Der Vorschlag des Cottbuser Staatstheaters, uns wiederholt eine Bühne für Veranstaltungen in der Theaterscheune zu bieten, sieht Matthias Stark als eine gute Möglichkeit zur Auswertung des Literaturwettbewerbs, dann mit einem Mix aus Strittmatter-Texten und eingereichten prämierten Texten zu „Alltag im Wort“.
Der sehr heiße Nachmittag begann mit der Bläserklasse 6L des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums Spremberg, die ihre zweijährige musikalische Ausbildung mit einem anspruchsvollen Programm präsentierten. Unterstützt wurden die jungen Musiker durch Gedichtrezitationen. Ein gemeinsames Musizieren mit den Blasmusikern unter Leitung Roland Bartkos rundete diesen gelungenen ersten Auftritt ab. Unterm Nussbaum fanden sich dann die Schauspieler Corinna und Oliver Breite zu ihrem unterhaltsamen Kurt-Tucholsky-Programm ein. Erstaunlich stellten die Zuschauer fest, wie aktuell seine rund hundert Jahre alten Einlassungen zu gesellschaftlichen  Fragen sind.
Wie immer mühten sich Mitglieder und Unterstützer, den Aufenthalt der Besucher so angenehm wie möglich zu gestalten.
Herzlich Dank allen

Renate Brucke


 

Am 8. Mai weilten Schüler und Lehrer

aus der Spremberger Partnerstadt Schelesnogorsk in unserem Museum.

Am 8. Mai weilten Schüler und Lehrer aus der Spremberger Partnerstadt Schelesnogorsk, im Kursker Bogen, im Rahmen des Schüleraustausches mit der berufsorientierten Oberschule (“Mädchenlyceum”) und dem Erwin-Strittmatter-Gymnasium in unserem Museum. Hier erfuhr ich, dass Corinna Züges Bitte im März nach einer russischen Strittmatter-Ausgabe erfolgreich war. Die Deutschlehrerin aus Schelesnogorsk hat bereits begonnen, den LADEN – russisch Labka – zu lesen. Dank an dieser Stelle unserem Mitglied Rainer Krautz aus Cottbus für seine wertvolle Unterstützung.

Renate Brucke

Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.

Mitgliederversammlung und Hoffest

Jakob Strittmatter Foto: © Matthias Stark

Zu unserer jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung kamen dreißig Mitglieder und folgten Rechenschafts- und Finanzbericht.

Mein Vorschlag, das Ladenschild vom Inhalt und die Schriftart zu verändern, wurde angenommen. So soll es DER LADEN – ERINNERUNSORT an Erwin Strittmatter (seine handschriftliche Unterschrift) in Zukunft heißen. Ich wies auch auf die Neugestaltung der Grabstein-Anlage an der Scheune und das in der Umgestaltung befindliche Großelternzimmer der Kulkas hin.
Am Nachmittag stand SCHULZENHOF im Mittelpunkt. Schon als im Frühjahr 2014 das Schulzenhof-Archiv in einer Feierstunde von der Akademie der Künste in Berlin übernommen wurde und u.a. wir die Schmalfilme aus den Fünzigerjahren sahen, hatte ich ein Auge auf sie als Kopien geworfen. Aber von Jakob Strittmatter kam ein NEIN, die zeige er einmal bei einem Besuch selber.
Nach langwierigen Modalitäten kamen Freunde des Dichterpaares nun auf ihre Kosten. Jakob Strittmatter kam mit seiner Familie und präsentierte die tonlosen Schwarz-Weiß-Filme seines Vaters in der Scheune: Wie Eva und Kinder Heu ernten, eine Schlittenfahrt im Winterwald, Ausritte mit Brandy (der Pony-Pedro-Vorlage), Lassowerfen mit den Kindern Matthes, Ilja und Jakob. Nach diesem fünfzehnminütigen Zusammenschnitt folgten die Besucher dem filmischen Porträt über seine Mutter, der Lyrikerin Eva Strittmatter, in „Ich seh, was ich seh“ von 1981. Eva, am Schreibtisch sitzend, trägt selbstbewusst nicht nur ihre Gedichte vor und beantwortet Fragen, sondern die Kamera begleitet sie nach Georgien, wo sie 15 Jahre zuvor ihre allererste Lesung hatte. Warum der Film erst fünf Jahre später aufgeführt werden durfte, erschloss sich niemandem. Erwin Strittmatter schreibt dazu in seinem Tagebuch im Juni 1987: Fünf Jahre benötigten die Fernsehbonzen, um ihre politischen Bedenken abzubauen. Dabei war politisch nichts … bedenklich. Mir scheint die Russen oder unser Geheimdienst steckten dahinter. Auf Neujahr fing ich nochmals an zu bohren. Das geschah in einem Brief an Hager … Im Juli dann: Das ist Schizophrenie unserer politischen Verhältnisse …
Nicht nur Sohn Jakob, auch Besucher waren erfreut, dass das Porträt dieser klugen und schönen Frau, der „lieblichen Gefährtin“ Strittmatters, wieder gezeigt werden kann.

Der Andrang für unsere kleine Scheune war so groß, sodass Jakob beides zweimal zeigen musste.

Renate Brucke

Von Bohsdorf nach Schulzenhof – Auf den Spuren von Eva und Erwin Strittmatter in der Cottbuser Theaterscheune

Michael Becker, Matthias Stark, Dr. Knut Strittmatter, Renate Brucke und Oliver Breite
Fotos: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.

Eine Veranstaltung für unser Buch mit großem Anklang – die Theaterscheune war seit langem ausverkauft.

Trotzdem wagten sich noch einige Gäste zu uns, auf Eintritt hoffend. Und man ermöglichte es ihnen, indem jede Sitzmöglichkeit ausgenutzt wurde.
In lockeren Gesprächen, vor allem mit den beiden Schauspielern Oliver Breite und Michael Becker,  gestaltete sich dieser Nachmittag. Oliver Breite löste sich vom Interview-Text und schilderte seine Erinnerungen an die beiden Theaterdramatisierungen “Ole Bienkopp“ 1996 und „Der Laden. Erster Abend“ und „Der Laden. Zweiter Abend“ 2012/13. Michael Becker brachte mit seiner Textauswahl und Vortragsweise so manchen Zuschauer zum Lachen.
Dass diese Lesung allen in guter Erinnerung bleiben wird, ist auch dem mittlerweile achtundsiebzigjährigen Knut Strittmatter, zweitältester Sohn Erwin Strittmatters, zu verdanken. Obwohl er lange auf seinen Einsatz warten musste, verstand er es mit seiner authentischen Erzählweise über seine Kindheit in Bohsdorf und seine Jugendzeit in Schulzenhof die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Selbst die Episode um abgerissene Taubenköpfe, über die sich sein Vater im Tagebuch 1957 beschwerte, war ihm noch in bester Erinnerung.
Unser Ziel, zu unterhalten und dabei Interesse an unserem Buch zu wecken, wurde erreicht – wir konnten einige Exemplare verkaufen.
An dieser Stelle großen Dank an alle Vortragenden, die Zeit in ihrem Terminkalender für uns fanden und lange Anfahrtswege auf sich nahmen. Auch an die Theaterdirektion – Dr. Martin Roeder, Martin Schüler, den Chefdisponenten Christian Illgen und Frau Wisnewski – dass sie uns diesen Auftritt  so unproblematisch ermöglichten. Fragen nach einer Wiederholung beziehungsweise Neuauflage wurden bereits gestellt …

Renate Brucke

8. April 2017 –Literaturcafé in Bohsdorf

50 Literaturfreunde hatten sich am 8. April in der Begegnungsstätte „Unter Eechen“ zum aktuellen Literaturcafé eingefunden. Zu Gast war der Journalist Manfred Halling …

… der über seine langjährigen Kontakte zu Eva und Erwin Strittmatter berichtete. Als Redakteur der  Märkischen Zeitung in Gransee kommt er auch mit Erwin Strittmatter in Kontakt und über die Jahre entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden.
Viele kleine Anekdoten hält er für uns bereit, über die man wahrlich schmunzeln kann. Auch der Einblick in den Schriftverkehr zwischen Erwin und ihm war hochinteressant. Die Strittmattergemeinde hierzulande ist immer noch sehr groß, so Manfred Halling, schließlich ist Strittmatter der meistgelesene und meistverlegte Schriftsteller in der DDR.
Neben Bohsdorf ist Dollgow ein Dorf, das das Vermächtnis der Strittmatters bewahren will. Persönlich bemüht sich Halling seit langem darum, dem Dorfnamen Dolgow die Ergänzung  Strittmatterdorf zu geben. Bisher waren seine Bemühungen leider vergebens. „Uns fehlt so ein engagierter Strittmatterverein wie in Bohsdorf“, so die Einschätzung unseres Gastes.

Heidemarlen Polzin

Renate Brucke mit dem Journalisten Manfred Halling Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.

Lesung in Bischofswerda

Die Buchhandlung Heinrich in Bischofswerda hatte unsere Lesung am 6. April 2017 gut vorbereitet.

Und tatsächlich kamen rund sechzig Besucher, um den Texten über Eva und Erwin Strittmatter, vorgetragen von Michael Becker, Matthias Stark und mir, zuzuhören. Dank seiner schauspielerischen Leistung punktete Michael Becker ganz besonders beim Publikum und es gelang ihm, sich für eine Strittmatter-Lesung in Bischofswerda im nächsten Jahr zu empfehlen. Wir konnten jedenfalls mit unserer Präsentation nicht nur für unser Bohsdorfer Museum werben, sondern auch auf weitere Veranstaltungen des Vereins neugierig machen.Renate Brucke

Matthias Stark, Renate Brucke und Michael Becker Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.

Von zwei großen Frauen

Carmen-Maja Antoni und ihre Tochter Jennipher Antoni
Foto: © Erwin-Strittmatter-Verein e. V.

Lesung in der „hochen Schule“ von Spremberg – Der Erwin-Strittmatter-Verein hatte geladen und viele, viele Interessierte kamen.

Jedes Jahr um den letzten Tag im Januar herum, dem Todestag des Dichters Erwin Strittmatter, organisiert der Verein eine Literaturveranstaltung. Diesmal waren die von Film und Bühne her bekannten Schauspielerinnen Carmen-Maja Antoni und ihre Tochter Jennipher Antoni zu Gast im „Erwin-Strittmatter-Gymnasium“ in Spremberg. Sie wollten sich dem Thema „Von großen Männern und großen Frauen und umgekehrt“ widmen und annähern.
Die Vereinsvorsitzende Renate Brucke konnte in der ausverkauften Aula von Strittmatters „hochen Schule“ nahezu zweihundert Besucher begrüßen. Sie überreichte Carmen-Maja gleich zu Beginn zwei Exemplare der Anthologie „Von Bohsdorf nach Schulzenhof“, an der die Schauspielerin als Interviewpartnerin mitgewirkt hat.
Carmen-Maja Antoni hat als Ehrenmitglied des Vereins eine ganz besondere Verbindung zu Strittmatter, spielte sie doch in der Romanverfilmung „Der Laden“ unter der Regie von Jo Baier aus dem Jahre 1998 die Rolle der Großmutter von Esau Matt. Und ganz viele Zuschauer lieben sie für diese Figur, lieben ihre „Anderthalbmeter-Großmutter“ als einen ganz besonders schätzenswerten Charakter voller menschlicher Wärme. Auch in ihren sonstigen Rollen, deren Zahl stetig weiter zunimmt, verkörpert Carmen-Maja Antoni die ehrliche und aufrichtige Frau von nebenan. An der Seite von Schauspielerkollege Horst Krause, des Lehrer Rumposch aus der Laden-Verfilmung, führt sie uns seit vielen Jahren in die brandenburgische Provinz und zeigt uns ein Kleine-Leute-Leben, das wir zu kennen glauben.
Jennipher Antoni spielte sich an der Seite von Martin Benrath, des Kulka-Großvaters aus der Laden-Trilogie, sowie vieler weiterer, namhafter Schauspielerkollegen in die Herzen der Zuschauer. In zahlreichen Rollen war sie in Kino- und Fernsehfilmen sowie im Theater zu sehen. Die vielseitige Künstlerin, die auch Japanologie und Russistik studiert hat, Saxophon und Klavier spielt, reiten und fechten kann sowie fünf Sprachen beherrscht, ist auch als Synchron- und Hörbuchsprecherin bekannt und beliebt.
In Spremberg nun begeisterten die beiden Antoni-Damen ihr Publikum mit mal heiterer, mal frecher und manchmal auch nachdenklicher Prosa und Lyrik. Dabei verwendeten sie unter anderem Texte von Autoren wie Tucholsky, Kishon, Heym und natürlich auch von den Strittmatters. Die schon klassisch zu nennende Verwechslungsgeschichte zwischen Erwin Geschonneck und Erwin Strittmatter fehlte genauso wenig wie das Gedicht „Werte“ von Eva Strittmatter. So gewannen die beiden Akteurinnen die Herzen der Zuschauer im Sturm, beide Schauspielerinnen warfen sich gekonnt die Bälle zu und ernteten herzlichen Applaus.
Nach der fünfundsiebzigminütigen Veranstaltung war noch reichlich Gelegenheit zu Gesprächen und die Gäste konnten sich Bücher und CDs signieren lassen.
Die zwei gestandenen Schauspielerinnen lasen zwar über „große Männer und große Frauen“, aber ihrem Publikum lasen sie damit auch die Leviten. Wir Zuschauer konnten uns nämlich oft an die eigene Nase fassen, meinten die Texte doch manchmal uns alle.
Eine Leseveranstaltung, die viel Vergnügen bereitete und die noch lange nachklingen wird, erlebten wir doch hier zwei wirklich große Frauen!

Matthias Stark



 

Auf Lesereise in Sachsen

Fotos: © Rolf Pflug

Dichtes Schneetreiben herrschte am 11.Januar 2017. Trotzdem kamen fast alle Mitglieder des Literaturkreises und weitere Literaturfreunde zu unserer Buchpräsentation ins Turmcafé nach Weißwasser.

Eine gesellige Runde wurde es, diesmal stellten Renate Brucke, Heidi Polzin, Matthias Stark und Hans-Joachim Brucke unser Buch vor. Dabei lernten wir einen neuen Vorleser in der Rolle des Erwin Strittmatters kennen. Mit seiner tiefen, sonoren Stimme wirkte Herr Brucke in dieser Rolle sehr authentisch. Nach der Lesung gab es ein sehr anregendes Gespräch und Matthias Stark konnte sogar den Wunsch eines Gastes nach einem speziellen Gedicht von Eva erfüllen.
Bei der Rezitation des Gedichtes „Werte“ lauschten alle gespannt, denn die ersten Zeilen sind auch wichtiger Bestandteil einer unserer Geschichten aus dem Buch.

Die nächsten Termine der Lesereise stehen schon fest. Wir wünschen weiterhin gutes Gelingen!