Zu unserer jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung kamen dreißig Mitglieder und folgten Rechenschafts- und Finanzbericht.
Mein Vorschlag, das Ladenschild vom Inhalt und die Schriftart zu verändern, wurde angenommen. So soll es DER LADEN – ERINNERUNSORT an Erwin Strittmatter (seine handschriftliche Unterschrift) in Zukunft heißen. Ich wies auch auf die Neugestaltung der Grabstein-Anlage an der Scheune und das in der Umgestaltung befindliche Großelternzimmer der Kulkas hin.
Am Nachmittag stand SCHULZENHOF im Mittelpunkt. Schon als im Frühjahr 2014 das Schulzenhof-Archiv in einer Feierstunde von der Akademie der Künste in Berlin übernommen wurde und u.a. wir die Schmalfilme aus den Fünzigerjahren sahen, hatte ich ein Auge auf sie als Kopien geworfen. Aber von Jakob Strittmatter kam ein NEIN, die zeige er einmal bei einem Besuch selber.
Nach langwierigen Modalitäten kamen Freunde des Dichterpaares nun auf ihre Kosten. Jakob Strittmatter kam mit seiner Familie und präsentierte die tonlosen Schwarz-Weiß-Filme seines Vaters in der Scheune: Wie Eva und Kinder Heu ernten, eine Schlittenfahrt im Winterwald, Ausritte mit Brandy (der Pony-Pedro-Vorlage), Lassowerfen mit den Kindern Matthes, Ilja und Jakob. Nach diesem fünfzehnminütigen Zusammenschnitt folgten die Besucher dem filmischen Porträt über seine Mutter, der Lyrikerin Eva Strittmatter, in „Ich seh, was ich seh“ von 1981. Eva, am Schreibtisch sitzend, trägt selbstbewusst nicht nur ihre Gedichte vor und beantwortet Fragen, sondern die Kamera begleitet sie nach Georgien, wo sie 15 Jahre zuvor ihre allererste Lesung hatte. Warum der Film erst fünf Jahre später aufgeführt werden durfte, erschloss sich niemandem. Erwin Strittmatter schreibt dazu in seinem Tagebuch im Juni 1987: Fünf Jahre benötigten die Fernsehbonzen, um ihre politischen Bedenken abzubauen. Dabei war politisch nichts … bedenklich. Mir scheint die Russen oder unser Geheimdienst steckten dahinter. Auf Neujahr fing ich nochmals an zu bohren. Das geschah in einem Brief an Hager … Im Juli dann: Das ist Schizophrenie unserer politischen Verhältnisse …
Nicht nur Sohn Jakob, auch Besucher waren erfreut, dass das Porträt dieser klugen und schönen Frau, der „lieblichen Gefährtin“ Strittmatters, wieder gezeigt werden kann.
Am Nachmittag stand SCHULZENHOF im Mittelpunkt. Schon als im Frühjahr 2014 das Schulzenhof-Archiv in einer Feierstunde von der Akademie der Künste in Berlin übernommen wurde und u.a. wir die Schmalfilme aus den Fünzigerjahren sahen, hatte ich ein Auge auf sie als Kopien geworfen. Aber von Jakob Strittmatter kam ein NEIN, die zeige er einmal bei einem Besuch selber.
Nach langwierigen Modalitäten kamen Freunde des Dichterpaares nun auf ihre Kosten. Jakob Strittmatter kam mit seiner Familie und präsentierte die tonlosen Schwarz-Weiß-Filme seines Vaters in der Scheune: Wie Eva und Kinder Heu ernten, eine Schlittenfahrt im Winterwald, Ausritte mit Brandy (der Pony-Pedro-Vorlage), Lassowerfen mit den Kindern Matthes, Ilja und Jakob. Nach diesem fünfzehnminütigen Zusammenschnitt folgten die Besucher dem filmischen Porträt über seine Mutter, der Lyrikerin Eva Strittmatter, in „Ich seh, was ich seh“ von 1981. Eva, am Schreibtisch sitzend, trägt selbstbewusst nicht nur ihre Gedichte vor und beantwortet Fragen, sondern die Kamera begleitet sie nach Georgien, wo sie 15 Jahre zuvor ihre allererste Lesung hatte. Warum der Film erst fünf Jahre später aufgeführt werden durfte, erschloss sich niemandem. Erwin Strittmatter schreibt dazu in seinem Tagebuch im Juni 1987: Fünf Jahre benötigten die Fernsehbonzen, um ihre politischen Bedenken abzubauen. Dabei war politisch nichts … bedenklich. Mir scheint die Russen oder unser Geheimdienst steckten dahinter. Auf Neujahr fing ich nochmals an zu bohren. Das geschah in einem Brief an Hager … Im Juli dann: Das ist Schizophrenie unserer politischen Verhältnisse …
Nicht nur Sohn Jakob, auch Besucher waren erfreut, dass das Porträt dieser klugen und schönen Frau, der „lieblichen Gefährtin“ Strittmatters, wieder gezeigt werden kann.
Der Andrang für unsere kleine Scheune war so groß, sodass Jakob beides zweimal zeigen musste.
Renate Brucke