Der sorbische Kulturtourismus e.V. Schleife hatte am 12. März zur Pressetour für die mit dem sorbischen Lindenblatt ausgeschilderte Radrundfahrt eingeladen.
Vertraut machen wollte man sich mit der sorbischen Kultur zwischen Spree und Neiße in Sachsen und Brandenburg.
Der Bohsdorfer Laden war der zweite Anlaufpunkt u. a. für den Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger, Dr. Cristian Linke, dritter Beigeordneter des Landkreises Görlitz, Touristikern und Pressevertretern.
Ich wurde gebeten, den Einfluss und die Bedeutung der sorbischen Sprache im Werk Erwin Strittmatters nachzuweisen. Strittmatters Heimweh nach seinem „zweite(n) Zuhause, das mal das erste war“ und seine Erinnerung an den „Gesang der sorbischen Urmütter“ bietet in seinen Spätwerken, der Laden-Trilogie und „Vor der Verwandlung“, genügend Textstellen. So nimmt Esau Matt, nachdem ihn die Grodker Krachschläger Kito von Saspow bebläken, den Ratschlag von Tante Maika durchaus ernst „sei bissel stolz uff das Wendsche ooch!“
Verköstigt mit Leberwurst-Leinölbrötchen und heißen Tee ging es dann weiter nach Lieskau.
Der geführten Radtour schlossen sich am 21. März neunzehn interessierte sportbegeisterte Radfahrer an. Aus Zeitgründen und um auf weitere Besuche neugierig zu machen, sollte ich die Führung durch unser Laden-Museum und die Erklärung zur Ochsenkutscher-Ausstellung auf dem Hof kurz halten. Schmunzelnd folgten die Gäste – diesmal in der Scheune – dem einmaligen Sprachschatz Strittmatters, wie ich ihnen von Lenchen Matt, Großvater Matthes, Tante Maika vorlas und aus dem Liebesbrief von Liesbeth zitierte „Nächste Woche wird in Lieskau Musik sein …, ich bitte dir, dass du nach Lieskau hin wirscht …“.
Genau das taten dann auch die Radler, denn Radlers Rast erwartete sie in Lieskau.
Renate Brucke