Presseinformation

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– zur Veröffentlichung frei – 43/2013 04. November 2013

Der preisgekrönte mongolische Schriftsteller und Schamane Galsan Tschinag liest in Görlitz
Görlitz, den 04.11.2013. Einer der bedeutendsten mongolischen Schriftsteller ist zu Gast in Görlitz: Galsan Tschinag stellt am 13. November ab 18:00 Uhr im Humboldtsaal des Senckenberg Museums für Naturkunde sein neues Buch „Der Mann, die Frau, das Schaf, das Kind“ vor und erzählt von seinem Leben als mongolisches Stammesoberhaupt. Karten gibt es für 8 € im Vorverkauf an der Kasse des Senckenberg Museums sowie an der Abendkasse.
Der mongolische Schriftsteller und Schamane Galsan Tschinag blickt auf ein bewegtes Leben zurück: Geboren im Winter 1943/44, wuchs er in einer Jurte inmitten der schneebedeckten Berge des Hohen Altai auf. Schon während der Schulzeit verfasste er erste Gedichte, die ihn in seiner Umgebung bekannt machten. Zunächst studierte er in Ulan Bator Literatur, von 1962 bis 1968 in Leipzig Germanistik. Anschließend ging er zurück in die Mongolei, um dort Deutsch zu lehren. Kritik am kommunistischen System brachte ihn und seine Familie allerdings in große Schwierigkeiten – er wurde von der Universität suspendiert, seine Manuskripte blieben liegen und mussten versteckt werden. Seit 1990 lebt der Autor als freier Schriftsteller und Stammesoberhaupt der Tuwa in der Umgebung von Ulan Bator.
In seinen vielfach preisgekrönten Büchern vermittelt Galsan Tschinag mit eindringlicher Wortwahl und eigenwilliger Poesie Einblicke in die faszinierende Kultur der mongolischen Hirtennomaden – in ihren Alltag unter härtesten Bedingungen ebenso wie in ihr Leben im wärmenden Miteinander. Er wurde unter anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis, dem Dänischen Literaturpreis ALOA und dem Literaturpreis der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet. Für seine intensiven Bemühungen um eine Verständigung zwischen den Kulturen erhielt er 2002 das Bundesverdienstkreuz.

Eine ungewöhnliche Begegnung steht im Mittelpunkt seines neuen Romans „Der Mann, die Frau, das Schaf, das Kind“: Ein alter, erfahrener Nomade, eine junge, gut aussehende Frau und ein Schaf treffen im Hausflur eines schäbigen Wohnblocks aufeinander. Sie hat das Schaf in einem Fernsehquiz gewonnen und weiß damit nichts anzufangen. Beide, Mann und Frau, haben traumatische Erfahrungen gemacht und werden einander Zuhörer und Fürsorger.
Die Lesung mit Galsan Tschinag bildet den Abschluss einer Veranstaltungsreihe rund um Natur, Kunst und Kultur der Mongolei. Unter dem Titel „Die Mongolei kommt nach Görlitz!“ präsentierte das Senckenberg Museum für Naturkunde zusammen mit Partnern ein vielfältiges Programm mit Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und einem Familienfest. Herzstück ist die Sonderausstellung des Senckenberg Museums „Im Land der Gräser und wilden Pferde – Biologische Forschungen in der Mongolei“, die noch bis 17. November in Görlitz zu sehen ist. Ausführliche Informationen zum Programm finden Sie unter www.senckenberg.de/mongolei.

Öffnungszeiten des Museums: Di – Fr 10:00 – 17:00 Uhr, Sa/So 10:00 – 18:00 Uhr, Montag geschlossen
Während der Herbst- und Winterferien in Sachsen Mo – So 10:00 – 18:00 Uhr

Die Erforschung von Lebensformen in ihrer Vielfalt und ihren Ökosystemen, Klimaforschung und Geologie, die Suche nach vergangenem Leben und letztlich das Verständnis des gesamten Systems Erde-Leben – dafür arbeitet die SENCKENBERG Gesellschaft für Naturforschung. Ausstellungen und Museen sind die Schaufenster der Naturforschung, durch die Senckenberg aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse mit den Menschen teilt und Einblick in vergangene Zeitalter sowie die Vielfalt der Natur vermittelt. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.