Die Lausitzer Rundschau vom 9. November veröffentlichte von Catrin Würz folgende Artikel:
Spremberg hält sich bei Strittmatter-Ehrung zurück
Spremberg Wie der 100. Geburtstag von Erwin Strittmatter im kommenden Jahr in Spremberg begangen werden soll, dazu driften die Meinungen zwischen den Stadtvätern und dem Strittmatter-Verein offenbar weit auseinander.
Der Bürgermeister hatte dem Bohsdorfer Verein schon vor Monaten die Übernahme einer Schirmherrschaft für das Strittmatter-Jubiläum abgesagt. „So lange die Militärvergangenheit Strittmatters und seine Rolle in der NS-Zeit nicht eindeutig geklärt sind, lehne ich das ab“, sagte er erst unlängst wieder.
Ohnehin sehe er die Aufgabe, Veranstaltungen für den Schriftsteller-Geburtstag auf die Beine zu stellen, nicht bei der Verwaltung. „Das sollte der Förderverein machen. Das Rathaus ist nicht in der Lage, Lesungen und ähnliches zu organisieren“, so Klaus-Peter Schulze.
Ganz anderer Ansicht ist da CDU-Stadtverordneter Egon Wochatz. Der Altbürgermeister, der auch Vorstandsmitglied im Bohsdorfer Strittmatter-Verein ist, sieht sehr wohl die Stadt in der Pflicht, sich an der Ehrung des berühmten Sprembergers zu beteiligen.
„Zumindest muss jetzt geklärt werden, wer sich den Hut für das Jubiläum aufsetzt“, forderte er auf der Stadtverordnetenversammlung. Wochatz will deshalb das Thema im Hauptausschuss weiter diskutieren und abstimmen lassen. „Wenn eine Mehrheit der Abgeordneten sagt, wir sollten als Stadt etwas tun, müssen wir es angehen“, so seine Meinung.
Auch die Abgeordnete Ilona Schulz (Linke) findet, dass sich die Stadt aus dem Strittmatter-Jubiläum nicht heraushalten darf. „Wir sollten doch zumindest die koordinierende Planung übernehmen.“ Außerdem sei so ein Jubiläum doch auch eine Möglichkeit, um sich kritisch mit dem berühmten Sohn der Stadt auseinanderzusetzen.
Im August 2012 wäre der Lausitzer Dichter 100 Jahre alt geworden. Der Bohsdorfer Strittmatter-Verein hat im Vorfeld des Jubiläums bereits einen Schülerwettbewerb initiiert.